Während im Normalzustand vor allem auch viel Aktivität im Frontalhirn gezeigt wird, da hier vor allem das bewusste und analytische Denken sowie willentliche Entscheidung und Kritik stattfindet, zeigt sich in Trance eine deutliche Reduktion dieser Aktivität. In keinem anderen Zustand findet eine solche „Inaktivierung“ dieser Gehirnregionen statt.

Diese nahezu komplette Ausblendung der Außenwelt unterscheidet sich ebenfalls von dem Zustand starker Ablenkung bei Bewusstsein. Eine besondere Aktivität im Trancezustand zeigen die Gehirnregionen für das visuell-räumliche Denken und für Gefühle/ Empfindungen. Die Regionen werden teilweise so stark aktiviert, so als würde man wirklich etwas sehen, fühlen oder erleben. Ein perfektes Szenario der Außenwelt im Inneren.

Hypnotherapie ist viel mehr als nur Hypnose oder formale Trance. Hierbei kann durch das Abrufen der Problemsituation gemeinsam mit dem Patienten und gleichzeitiges das gleichzeitige Abrufen von Gefühlen der Ressource die Problemsituation so erlebt werden, als wäre das Problem in der Situation nicht vorhanden. Ein Arbeiten in der formalen Trance bietet aber noch weitere Möglichkeiten, z.B. zurückzugehen zu einem Zeitpunkt im Leben des Patienten, der für die Entwicklung des heutigen Problems oder Symptoms sehr wahrscheinlich ausschlaggebend war bzw. eine wichtige Rolle gespielt hat, um dort gezielt positiv Einfuss zu nehmen.

Die Ausprägung von Symptomen kann verändert werden, gerade bei Symptomen mit chronischem Charakter. Beispielsweise wird es von vielen Menschen als hilfreich erlebt, wenn ein Schmerz nicht mehr stechend und heiß, sondern kühler und dumpf empfunden werden kann etc. So bietet die Hypnotherapie eine große Bandbreite von Behandlungsmöglichkeiten und Behandlungsarten bei der nicht immer das Resultat sein muss, dass etwas „weg gehen“ soll.

Menschen unterscheiden sich in ihrer Fähigkeit abzuschalten oder sich zu fokussieren. Bei manchen Menschen ist auch die „Absorbtionsfähigkeit“ nicht so stark ausgeprägt wie bei anderen. Studien zufolge seien ca. 20 % der Menschen daher nicht geeignet würde diese Therapiemethode. Auch ein Gegenspieler der formalen Trance kann ein überhöhtes Kontrollbedürfnis sein. Menschen, die das Gefühl haben, in der Trance zu viel Kontrolle abzugeben, können sich ggf. Nicht so tief in Trance begeben. Wobei die Trancetiefe nicht mit dem Erfolg und dem positiven Ergebnis der Trancearbeit zusammenhängt.

Da die formale Trance ein Zustand der Destabilisierung ist, müsste bei Menschen, die gänzlich traumatisiert oder instabil sind, im Vorfeld eine ausreichende Stabilität erarbeitet werden. Ob die Hypnotherapie für Sie die geeignete Methode ist, werden wir in einem ersten Beratungsgespräch herausfinden.

Sich etwas „überzustülpen“ was man für sich ausgedacht hat, beispielsweise radikal das Essverhalten zu verändern und z.B. anstelle 5 Tafeln Schokolade nur noch 1 Tafel in der Woche zu essen, kann zeitweilig funktionieren. Jedoch gilt hier ggf. zu bedenken, dass die Essgewohnheit vielleicht etwas ersetzen soll, Belohnung oder Trost für etwas Bestimmtes sein kann etc. In einem solchen Fall würde eine Verhaltensveränderung nur von Dauer sein, wenn das dahinterstehende Thema auch bearbeitet wird.

Darüber hinaus findet Hypnotherapie auch mittels weiterer Techniken im Gespräch statt, wozu nicht immer eine formale Trance nötig ist.

In jedem Fall hat Hypnose einen veränderten Bewusstseinszustand zur Folge, den wir uns positiv zunutze machen können.

Im Rahmen der Verhaltenstherapie (VT) kann Hypnose integriert werden und kann abgerechnet werden.

Für reine Hypnosesitzungen oder Hypnotherapie ohne begleitende Therapie wird eine private Rechnung erstellt, die Stundensätze sind angelehnt an die Gebührenordnung für Psychotherapeuten (GOP).

• Hypnose begleitend zur VT bei Angststörungen und Zwängen
• Hypnose begleitend zur VT bei Depression
• Hypnose begleitend zur VT bei Selbstwertproblematiken
• Hypnose begleitend zur VT bei Adipositas Unterstützung eines adäquaten Essverhaltens

• Hypnose bei Gewichtsreduktion und Unterstützung von Ernährungsumstellung
• Hypnose bei der Rauchentwöhnung mit Hilfe des evidenzbasierten Tübinger Programms (Link)
• Hypnose als Kurzinterventionen bei z.B. Lampenfieber, Prüfungsangst, Flugangst
• Medizinische Hypnose als Begleitung / Vor- / Nachbereitung medizinischer Eingriffe zur Unterstützung der Lokalanästhesie und der Wundheilung / Genesungsprozesses
• Begleitung bei Ängsten vor zahnärztlichen Behandlungen
• Hypnose und effektives Coaching für den Sport-/ und Leistungsbereich: Mentale Stärken entwicklen und verbessern, Vorbereitung auf Extremsituationen, Abruf von Höchstleistungen.

Forschungsergebnisse zeigen dass Schmerzen unter Hypnose (im MRT) im Gehirn genauso registriert werden wie im Normalzustand. Unter Hypnose jedoch wird der Schmerz umgedeutet, die Empfindung deutlich reduziert.

Unter Hypnose kommen Information im Gehirn vollständig an, Reize werden sogar schneller und korrekter wahrgenommen als im Normalzustand. In Trance werden diese anders gedeutet, umgedeutet und umorganisiert. Wie genau dieser Prozess abläuft, wird aktuell noch erforscht und kann daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht valide beantwortet werden.

Im Alltag ist die Behandlung durch Hypnose zur Reduktion von Schmerzen, zur Anästhesie und Reduktion der Ängste vor einem medizinischen Eingriff längst angekommen. Studien beigelegen sogar eine verbesserte Wundheilung und schnellere Genesung.

Die Wirksamkeit der Hypnose in der Medizin ist belegt, z.B. bei Reizdarmsyndrom, operativen Eingriffen, chronischer Schmerztherapie (mit den Restschmerzen leben können), Begleitung in der Psychoonkologie oder palliativmedizinische Begleitung.